![]() Eckelt, Melanie ![]() Doctoral thesis (2023) Zusammenfassung Körperliche Aktivität steht im Zusammenhang mit unzähligen gesundheitlichen Vorteilen (Janssen & LeBlanc, 2010). Allerdings nimmt die körperliche Aktivität weltweit immer mehr ab (Guthold ... [more ▼] Zusammenfassung Körperliche Aktivität steht im Zusammenhang mit unzähligen gesundheitlichen Vorteilen (Janssen & LeBlanc, 2010). Allerdings nimmt die körperliche Aktivität weltweit immer mehr ab (Guthold et al., 2020), was wiederum mit zahlreichen körperlichen als auch psychischen gesundheitlichen Folgen verbunden ist (Poitras et al., 2016). Frühere Studien haben in diesem Zusammenhang bereits gezeigt, dass nicht die Dauer des täglichen Sitzens/Ruhens, sondern überwiegend die ungenügende körperliche Aktivität am Tag mit einer höheren Mortalitätsrate verbunden ist (Ekelund et al., 2016; Van der Ploeg & Hillsdon, 2017). Um zu intervenieren, ist es sinnvoll mit Bewegungsförderung bereits im Kindes- und Jugendalter zu beginnen. Nicht nur, weil die körperliche Aktivität auch für Kinder und Jugendliche durch beispielsweise gesteigerte Fitness und ein reduziertes Risiko von Übergewicht von enormem gesundheitlichem Nutzen ist (Bouchard et al., 2012; Poitras et al., 2016), sondern auch, weil Verhaltensweisen, die im Kindes- und Jugendalter etabliert, in den erwachsenen Lebensstil übertragen werden (Rudolf et al., 2016). Um die körperliche Aktivität zu erfassen, existieren verschiedene Methoden, die sich auf Selbstauskünfte (subjektive Erhebung) oder auf physiologische Werte (objektive Erhebung) stützen. Speziell für Luxemburg wurden bisher nur subjektive Erhebungen in Form von Fragebögen durchgeführt. Das Ziel der vorliegenden Thesis ist deshalb in erster Linie die erstmalige Status Quo Erhebung objektiver (Akzelerometer basierter) körperlicher Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Luxemburg. Die genauen Analysen und erzielten Ergebnisse werden in vier einzelnen wissenschaftlichen Artikeln beschrieben, die sich jeweils mit unterschiedlichen Fragestellungen befassen. Im ersten Artikel wurde zusätzlich zur allgemeinen objektiven Aktivitätserhebung analysiert, wie das Aktivitätsverhalten in Schule, Freizeit und im Sportunterricht ist und ob, bzw. wieviele der Kinder und Jugendlichen die Bewegungsempfehlungen zur allgemeinen Aktivität und im Sportunterricht erfüllen. Wir konnten zeigen, dass nur ein Viertel der Kinder und Jugendlichen die Bewegungsempfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von mindestens 60 Minuten moderat anstrengender körperlicher Aktivität erfüllen. Außerdem wurde der größte Anteil an moderat anstrengender Aktivität in der Freizeit, verglichen mit der Schulzeit, generiert. Die Bewegungsempfehlung zum Sportunterricht, 50% der Unterrichtszeit moderat anstrengend aktiv zu sein, erfüllte lediglich ein Schüler. Zusätzlich konnten wir zeigen, dass die Jungen in allen Bereichen signifikant aktiver sind als die Mädchen und dass mit zunehmendem Alter die körperliche Aktivität abnimmt. Im zweiten Artikel wurde untersucht, ob saisonale Bedingungen wie die kühlen Jahreszeiten Herbst/Winter und die wärmeren Monate Frühling/Sommer Einfluss auf die körperliche Aktivität haben. Die Kinder und Jugendlichen waren, wie wir erwarteten, im Frühling/Sommer aktiver und wir konnten einen signifikanten Unterschied in der moderat anstrengenden körperlichen Aktivität zwischen den Jahreszeiten feststellen. Zusätzlich wurde die subjektive Aktivität erhoben und der durchschnittliche Differenzwert zu den objektiven Daten blieb über das Jahr stabil. Die Kinder und Jugendlichen zeigten höhere Werte in den subjektiv per Fragebogen erhobenen Daten als in den objektiv mit Akzelerometer erfassten Daten. Im dritten Artikel wurden die objektive Aktivität und das subjektive Anstrengungsempfinden im Sportunterricht erfasst und untersucht, ob die Motivationsregulation Einfluss auf diese nehmen kann. Dabei wurde ein signifikanter Zusammenhang von Kompetenzunterstützung sowie ein signifikant negativer Zusammenhang von extrinsischer Motivation und prozentualer moderat anstrengender körperlicher Aktivität festgestellt. Außerdem zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Unterstützung des Zugehörigkeitsgefühls und der Kompetenzbefriedigung mit dem subjektiven Anstrengungsempfinden. Der vierte Artikel, der im Bildungsbericht Luxemburg veröffentlich wurde, befasst sich mit dem Einsatz digitaler Technologie im Sportunterricht. Hier konnten wir u.a. zeigen, dass die subjektiven Daten zur körperlichen Aktivität höher sind als die objektiv erfassten. Zusammenfassend kann in dieser Thesis ein Bewegungsmangel von Kindern und Jugendlichen in Luxemburg anhand Akzelerometer basierter Daten festgestellt werden und durch die Analyse unterschiedlicher Settings können Bereiche für Interventionsansätze beschrieben werden. [less ▲] Detailed reference viewed: 36 (1 UL) |
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