[de] Als Guido von Arezzo vor einem knappen Jahrtausend mit der Erfindung des Liniensystems aufwartete und Tonsilben aus den Angangsbuchstaben des Johannes-Hymnus ableitete, revolutionierte er damit die musikalische Bildung: Er ersetzte absurdes Auswendiglernen von (Kirchen-)Gesängen durch eine erlernbare, mechanische Lesetechnik. Er konnte wohl nicht ahnen, dass nach fast tausend Jahren „seine“ Methode immer noch Anwendung findet. In meinem Vortrag werde ich aufzeigen, wie Solfège, zum einen, durchaus musikästhetisch verortet ist, während, auf der anderen Seite, eben diese Methode der mechanischen Lesbarkeit, bar jedes musikästhetischen Anspruchs, den Musikpädagogen Kopfzerbrechen bereitet.
Disciplines :
Performing arts
Author, co-author :
Sagrillo, Damien ; University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Identités, Politiques, Sociétés, Espaces (IPSE)
External co-authors :
no
Language :
German
Title :
Ist Solfège gute Musik? Ein musikpädagogischer Ansatz zwischen Ästhetik und Selbstzweck
Publication date :
24 November 2018
Event name :
Symposium „Gute Musik?“ Ästhetische Qualitäten von Musik im Unterricht