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Abstract :
[de] Die deutsche Sprache hat ein reiches Vokalsystem. Eine Besonderheit dieses Systems ist die Existenz der sogenannten Kurz- und Langvokale, die bedeutungsunterscheidend sind (Miete und Mitte, Höhle und Hölle, Staat und Stadt). Diese zwei Gruppen von Vokalen werden unterschiedlich lang und unterschiedlich gespannt ausgesprochen. Solche Qualitäts- und Quantitätsunterschiede sind nicht für alle Sprachen typisch, deswegen stellt der Erwerb der deutschen Vokale eine Herausforderung für viele Lerner dar. Diese Unterschiede machen aber nicht nur den Lernern des Deutschen viel Mühe, sondern auch den Sprachwissenschaftlern, die sich mit dem deutschen Phonemsystem auseinandersetzen. Linguisten, die in diesem Forschungsgebiet tätig sind, diskutieren immer noch über das entscheidende distinktive Merkmal der deutschen Vokale. Ist es die Quantität oder die Qualität? Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist, die Frage aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ich werde überprüfen, wie russischsprachige Lerner des Deutschen mit diesen beiden Parametern umgehen. Was erwerben diese Lerner, in deren Muttersprache weder die Länge noch die Gespanntheit der Vokale bedeutungsunterscheidend sind?